Von grossen Höhen in grosse Städte

Von Jomosom ging es während zweieinhalb Tagen in die Höhe. Wir stiegen auf zum High Camp des Mesokanto La (5121m.ü.M.), einem Hochgebirgspass der uns zum höchstgelegenen See der Welt bringen sollte. Die erste Herausforderung war, einen genügend grossen Zeltplatz für alle Zelte nahe an der Schneegrenze zu finden.

In aller Frühe ging es dann am dritten Tag hoch auf den verschneiten Pass. So war der Schnee noch hart und der steile Anstieg war besser zu meistern. Von einer Gruppe, die den Pass einige Tage zuvor in entgegengesetzter Richtung begangen hatte, konnten wir die zurückgelassenen Fixseile nutzen und unsere Bergsteigerausrüstung einsetzen, die wir für die geplante Gipfelbesteigung mitgebracht haben.

Auf dem Pass war der tiefblaue Tilicho-See das erste Mal sichtbar. Vom Mesokanto La ging es weiter zum Eastern Pass (ca. 5300m.ü.M.). Es war ein Auf und Ab im tiefen Schnee, man wusste nie ob man beim nächsten Schritt einsinken wird oder nicht. Und in Kombination mit der Höhe war der viele Schnee sehr anstrengend. Dafür spielte das Wetter mit. Während des ganzen Tages hatten wir immer wieder neue Blickwinkel auf den See.

Während der ganzen Tilicho-Überquerung wurden wir von einem Schäferhund begleitet, er sei mit einer anderen Gruppe von Manang her gekommen und wollte wieder zurück nach Hause. So ist er während des Tages mit uns gewandert oder geklettert und hat während der Nacht unser Zelt bewacht. Wir haben ihm in der Zwischenzeit den Namen „Tilicho“ gegeben. Als wir im Tal angekommen sind, hat ihn ein junger Mann erkannt und auf dem Töff mitgenommen. Wir hoffen nun, dass Tilicho bei seiner Familie angekommen ist.

Dann wartete noch ein letzter Pass auf uns. Es handelt sich um den Kang La (5320m.ü.M.), der uns in ein stark tibetisch geprägtes Tal bringen sollte. Wie bei unserem allerersten Pass hatten wir Schnee, diesmal jedoch nur ein „Schüümli“. Dieser Pass wird relativ oft überquert, darum gibt es auch im Schnee vom Oktober eine gute Spur.

Auf der anderen Seite wartete das Dorf Nar auf uns. Uns erinnerte der Ort an die Dörfer, die wir entlang der tibetischen Grenze gesehen hatten. Die Dörfer Khomagaon, Shimengaon und Tinjegaon sind ganz ähnlich.

Nar markierte die letzte Station auf unserem fast zweimonatigen Abenteuer. Der Weg zurück ins Tal entlang eines Flusses brachte uns in tiefere Lagen und erinnerte an unsere ersten Trekkingtage. Damals liefen wir auch einem Fluss in einem Tal mit ähnlicher Vegetation entlang.

Von Koto sind wir in einem langen Tag mit Mahindra-Jeep und Bus nach Kathmandu zurückgefahren. Diese Rückreise ist erwähnenswert, da auch die vielbefahrenen Strassen in Nepal nach wie vor abenteuerlich sind und nicht mit unseren Strassen verglichen werden können. Erdrutsche oder Steinschläge verändern das Strassenbild regelmässig, wenige Meter neben der Strasse geht es teilweise viele hundert Meter in die Tiefe. Wir vermuten dass die Rückfahrt statistisch gesehen gefährlicher war als das gesamte zweimonatige Trekking.

Jetzt geniessen wir die letzten Tage in der Grossstadt Kathmandu mit seinen vielen Tempeln und Klöstern. Am Ende der Woche geht es für uns dann zurück in die Schweiz, wo wir unsere nächsten Abenteuer planen…

4 Gedanken zu „Von grossen Höhen in grosse Städte“

  1. Schöne interessante Fotos!
    Danke für eure Reisebericht – so waren wir auch „es bizeli“ dabei bei euren Abenteuern.
    Chömit gute hei.
    Liebe Grüsse
    Fritz (&Regula)

  2. Vielen herzlichen Dank für eure spannenden Reiseberichte und Fotos.
    Ich wünsche euch eine gute Heimreise und es herzlichs Willkomme i dä Schwiez .

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