Wir sind inzwischen seit 100 Tagen unterwegs. Nach dieser Zeit können wir bereits eine Bilanz ziehen und unsere ersten Erfahrungen niederschreiben.
Das Wichtigste zuerst: Die Welt ist voller lieber und extrem hilfsbereiter Menschen, die sich gerne für uns ins Zeug legen. Gerade mit der einheimischen Bevölkerung haben wir fantastische Erfahrungen gemacht. In Lanzhou in China beispielsweise haben wir den Bahnhof nicht gefunden, aber ca. 10 Leute haben uns dann in die richtige Richtung begleitet und uns weitergeholfen. Keine dieser Personen redete Englisch, mit Hand und Fuss und gutem Willen lassen sich aber alle Sprachbarrieren überwinden.
In China wurden wir übrigens gefühlte tausendmal fotografiert. Einige Chinesen, gerade aus ländlichen oder nicht-touristischen Gebieten sind scheinbar von uns Westlern sehr fasziniert. Sogar der Doktor in Huangshan wollte am Ende der Tollwutimpfung von Susanne ein Foto zusammen mit uns machen. Das gleiche ist Simon auf Lombok in Indonesien passiert.
Unser liebstes Transportmittel ist bis jetzt der Zug. Egal ob Nachtzug oder Hochgeschwindigkeitszug, bis jetzt war das Zugfahren immer sehr einfach, komfortabel und schnell.
Extrem froh waren wir über unsere Reisevorbereitung, spezifisch die Reiseimpfungen in der Schweiz. Nach Susannes Affenkratzer waren wir froh, bereits gegen Tollwut geimpft zu sein. Wir empfehlen deshalb dringend den Besuch beim Tropeninstitut vor einer längeren Reise.
Mit unserem leichten Reisegepäck sind wir bis jetzt sehr zufrieden. Wir reisen nur mit je einem 40L-Rucksack, womit wir auch längere Strecken gut zu Fuss laufen können. Von den eingepackten Sachen haben sich unser Tagesrucksack, die Merino-Kleider, die Wanderschuhe und das iPad bis jetzt sehr bewährt.
Auf der Strecke geblieben ist bis jetzt nur Simons Stirnlampe (in der Mongolei vergessen) und das Portemonnaie von Susanne (in Hong Kong liegen gelassen).
Postkarten sind teilweise schwierig aufzutreiben. Die Angewohnheit Postkarten aus den Ferien zu schreiben, scheint ein westlicher Brauch zu sein. Je nach Region sind Postkarten schwierig zu finden.
Das Essen war bis jetzt eine wahre Freude. Wir haben gut und facettenreich gegessen. Susanne ist besonderer Fan von der chinesischen Yunnan-Küche (Minzensalat), Simon schwärmt immer noch vom Dim Sum in Hong Kong. Probleme mit dem Essen hatten wir nur einmal auf Bali, Simon hat sich dort Durchfallbakterien aufgelesen.
Zum Schluss noch einige Fakten zu unserer bisherigen Reise:
- 100 Tage unterwegs, 5 Länder besucht
- Übernachtungen: 76 Nächte in Hostel/Hotel/Jurte, 14 Nächte im Zelt, 8 Nächte im Zug, 1 Nacht am Flughafen
- Verkehrsmittel: 3 Flüge, Transsibirische Eisenbahn, 2 Nachtzüge, 6 Hochgeschwindigkeitszüge, Busse, Taxis, Privatautos
- Budget: Unser Budget von 100CHF/Person/Tag konnten wir bis jetzt gut einhalten, wir haben uns sogar etwas angespart. Zum Geld machen wir dann mal einen eigenen Blog-Eintrag
- Sprachen: Wir haben bis jetzt Englisch, Russisch, Mongolisch, Mandarin, Kantonesisch, Indonesisch gesprochen (oder es zumindest versucht).
Unsere bisherigen Lieblingsfotos:
Auch für die nächsten Monate haben wir viel geplant, es wird viel zu erzählen geben. Wir freuen uns, euch davon auf unserem Blog berichten zu dürfen.