Wie bereits im letzten Post angekündigt, sind wir mit einem chinesischen Hochgeschwindigkeitszug von Beijing nach Xi’an gefahren oder vielmehr gedüst. Anschliessend haben wir Shanghai und die Yellow Mountains erkundet.
Die Chinesen sind Meister darin, viele Menschen effizient von A nach B zu schleusen. So mussten wir am Bahnhof in Beijing in einem Wartesaal warten, bis unser Zug auf dem Gleis bereit war. Das ganze Prozedere fühlt sich eher wie ein Flughafen als ein Bahnhof an. Die Reise von rund 1000 km ging relativ rasch vorbei, waren wir doch die meiste Zeit mit 300 km/h unterwegs.
In Xi’an angekommen umrundeten wir in den nächsten Tagen die 14 km-lange Stadtmauer mit Velos, liessen uns von den Massen durchs muslimische Quartier schwemmen und besuchten die Grosse Moschee.
Ausserhalb der Stadt liegt die Grabstätte mit der Terrakottaarmee. Ein wahres Paradies für jeden Puzzle-Fan. Nur ein Bruchteil der Figuren ist bereits restauriert. Nichtsdestotrotz ist es eindrücklich, diese Tonherren in Reih und Glied da stehen zu sehen.
Von Xi’an ging es mit dem Nachtzug weiter in die grösste Stadt Chinas: Shanghai. Shanghai besticht durch seine modernen Wolkenkratzer und auch durch das Grossstadtleben. Wäre da nicht der eine oder andere Tempel in chinesischer Bauweise, würde man gar nicht merken, dass man in China ist. Wir verbrachten insgesamt 5 Tage in Shanghai.
Ein paar Stunden von Shanghai entfernt befinden sich die Yellow Mountains (Huangshan), wo wir etwas Natur geniessen wollten. In den Bergen wandert man hierzulande mit wenig Gepäck und typischerweise mit Turnschuhen. Mit unseren Wanderschuhen und klassischem Rucksack waren wir eher Overdressed unterwegs (wie auch schon in Kanada). Die Gipfel und Aussichtspunkte sind mit breiten, gepflasterten Wegen und unzähligen Treppenstufen miteinander verbunden. Trotz den Unmengen an Touristen (auf den Wegen gab es teilweise Stau!) und dem relativ schlechten Wetter genossen wir die Natur.
Und dann war da noch die Abenteuergeschichte: Susanne wurde auf dem Berg von einem Affen angesprungen und gekratzt. In China heisst das: Tollwutgefahr, sofortige Nachimpfung (die Impfung haben wir ja). So testeten wir unfreiwillig erstmalig die medizinische Versorgung im Ausland. Mit der Hilfe von vielen lieben Menschen und erst im dritten Spital gelang es uns, die nötige Nachimpfung aufzutreiben. Nun müssen die Kratzer heilen und wir werden in unserer nächsten Station, Hong Kong, die zweite Nachimpfung auftreiben müssen.
Hong Kong gehört zwar zu China, ist allerdings eine speziell regierte Region. Faktisch verlassen wir damit das Land China bereits. Von China nehmen wir vor allem die vielen positiven Erfahrungen mit den „locals“ mit. Die Sprachbarrieren sind zwar hoch, doch sehr viele Leute sind enorm hilfsbereit und tun fast alles, um sich mit uns zu verständigen und uns zu helfen. Den chinesischen Touristengruppen hingegen werden wir in Zukunft möglichst aus dem Weg gehen.